Uns ist es immer noch gaaar nicht verleidet 🙂 Wir geniessen den Schnee hier immer noch in vollen Zügen. Alles ist so schön sauber… Wer die Arbeit rund um die Hunde kennt weiss, dass so viele Hunde ganz schön viel Dreck machen. Vor allem zu Hause, wenn es viel regnet ist jedes Training und auch der Alltag zu Hause mit richtig viel Dreck verbunden. Hier ist alles immer schön weiss und sauber… Auch die Kinder spielen immer noch gerne im Schnee. Wer findet den grössten Eiszapfen, die tollen Eishügel zum klettern, alles ist spannend. Selbstverständlich haben wir auch noch ein paar tolle Schlittelpisten gebaut, mit hohem Starthügel natürlich.


Vielleicht interessiert euch, wie wir mit den Kindern Schule machen? Wir mussten merken, dass am Abend nicht mehr ganz so viel zu wollen ist, bzw. die Kooperation nicht mehr ganz optimal ;-). Eigentlich haben wir gedacht, dass wir die helle Tageszeit nutzen für unsere Ausflüge und dann (da es ja früher dunkel wird) am Nachmittag Schule machen. Das ist aber wirklich eher hmmmm, semioptimal. Wir haben dann angefangen, nach dem Frühstück oder nach dem Hunde füttern und pflegen 2 h Schularbeiten zu machen. Das geht deutlich besser. Wir haben viel Schulmaterial von zu Hause mitgenommen, damit alle Kinder genügend zu tun haben. Die 5. Klasse hat mit zusätzlich Englisch und Französisch natürlich schon deutlich mehr aufzuarbeiten wie die 2. Klasse. Andrej decken wir mit vielen mitgebrachten Aufgaben-Blättern ein, damit er in dieser Zeit auch etwas zu tun hat. Zum Glück malt Andrej auch sehr gerne und kann gut eine Stunde an seinem Ausmalbuch sitzen.


Beim Monopoly am Abend kann man gut rechnen üben – oder französisch zählen… 🙂
Ebenfalls eine Herausforderung ist natürlich das ewige An- und Ausziehen. Skianzug, Handschuhe, Kappen, die dicken Wollsocken, die schweren Winterschuhe. Natüüürlich liiieben die Kinder das an- und ausziehen :-). Wir brauchen alleine 20 Minuten, bis wir alle richtig angezogen sind…
Anfang dieser Woche waren wir wieder Eisfischen. Die Kinder haben sooo lange immer wieder gestürmt und freuen sich riesig, dass wir nochmals gehen. Und wooooow, wir fangen Fische!! Wir laufen zum See runter, suchen einen geeigneten Fischplatz und bohren die Eislöcher (naja, die Männer bohren). Jaro hat kaum seine Eisrute ins Wasser gehalten, beisst doch wirklich ein Fisch an! Und kurz drauf bei Andy auch noch 2. Natürlich versuchen wir auch weiter unser Glück, aber nach 2 h ist die Bilanz: 3 Fische. Zu Hause werden diese selbstverständlich direkt ausgenommen und im Backofen gebacken. Es sind 3 Barsche. Die Fische sind butterzart und riechen gar nicht nach Fisch. Irina mag die Fische (sie meint ich muss noch dazu schreiben: die Gräte und Schuppen mag sie nicht). Die Jungs sind etwas skeptischer und mögen Fisch lieber als Stäbchen 🙂






Wir haben uns lange überlegt, ob wir hier in Schweden auch einmal Skifahren sollen. In der Nähe, das heisst hier in Schweden ca. 1 1/2 h entfernt liegt Kittelfjäll mit einem kleinen Skigebiet. Da wir sowieso das Fjäll einmal anschauen wollen, fahren wir einmal dort hin. Es ist sehr eisig und gibt 3 Bügel-Skilifte mit jeweils ein paar geraden Hängen runter. Wir sind schon sehr verwöhnt mit unseren Skigebieten in der Schweiz und entscheiden, dass wir lieber mit den Hunden schlitteln und hier nicht Skifahren werden (obwohl wir alles mitgenommen haben :-).
Was auch noch auf unserem Programm steht, ist Trail rekognoszieren für unser Biwak-Plan. Ein grosser Wunsch von uns ist, mit den Kindern (und natürlich unseren Hunden) 2 Nächte draussen im Zelt zu biwakieren. Wir haben auf den Online-Karten (man kann für Schweden sehr gute Karten herunterladen) eine Route herausgesucht, die für die Kinder machbar sein sollte. Wir müssen aber noch eine Abkürzung für eine Strecke suchen, wo kein Skidoo-Trail eingezeichnet ist. Die Kinder freuen sich sehr aufs Biwak, sie lassen sich von unserer Vorfreude anstecken. Wir möchten sie aber nicht überfordern und ihnen das Schlittenhundefahren verleiden mit allenfalls zu strengen oder zu langen Schlittenfahrten bei zu tiefen Minustemperaturen. Natürlich haben wir auch das Wetter konsultiert. Momentan ist es nachts -20° kalt. In ein paar Tagen soll es etwas wärmer werden mit -10°. Also entscheiden wir uns, noch ein paar Tage zu warten. Wir werden mit 4 Teams fahren, Andrej steht bei Andy mit auf dem Schlitten. Wir haben sonst für alle fast zu wenige Hunde, wir müssen ja noch alles Gepäck mitnehmen, das die Hunde ziehen müssen.
In dieser Vor-Woche suchen wir also zuerst noch eine geeignete Strecke. Es ist -18°, wir starten wieder am Morgen früh. Die Hunde laufen bei den tiefen Temperaturen top motiviert mit hohem Tempo die 38 km durch. Wir frieren an die Füsse und rennen immer mit, wenn es mal ein bisschen bergauf geht. Die Licht-Stimmung ist wieder unglaublich schön! Die Biwak-Strecke steht. Wir haben einige Hunde booten müssen (wie ihr auf den Fotos seht). Booten heisst den Hunden Hunde-Schuhe anziehen. Der Schnee ist stellenweise durch den Wind letzter Woche sehr hart geworden, Bruchharsch und Eis. Einige Hunde haben sich die Pfotenballen rissig gelaufen. Oder haben an den Seiten der Pfoten und Krallen Abschürfungen und kleine Wunden. Dies schmerzt sie natürlich sehr (obwohl sie trotzdem weiterlaufen) . Wir pflegen jetzt die Pfoten oft, salben und ziehen jetzt regelmässig die Booties an.




Das ist Enyo – er zeigt, wie kalt es war…
Jetzt heisst es noch ein paar Tage warten, packen und vorbereiten und dann geht es ENDLICH ins Biwak. Wir werden natürlich wenn wir zurück sind wieder ausführlicher berichten…