Zweite Woche

Wir fahren das erste Training mit den Kindern. Eine 2 h Schlittentour, jedes Kind hat 1-2 Hunde vor dem Schlitten. Die Kleidung hält was sie verspricht und einzig Andrej hat am Schluss etwas kalte Hände. Es ist natürlich wunderschön, über die Seen zu schlitteln und dem Lichtspiel, welches die Sonne vor allem gegen Nachmittag zeigt, zuzuschauen. Die Sonne geht übrigens ca. um 8 Uhr auf und um 16 Uhr wieder unter. Die Dämmerung dauert auch noch eine Weile, es ist also schon ziemlich lange hell. Die Abenden verbringen wir mit Monopoly spielen (Jaro’s neuer Favorit), Brändi-Dog, Stadt-Land-Fluss, Schularbeiten, musizieren, lesen oder basteln.

Auch Schule haben wir bereits etwas gemacht, was sich aber nicht ganz einfach gestaltet. Vor allem Andrej möchte natürlich auch mitmachen, er hat schon fast alles von den mitgebrachten Übungen erledigt. Die beiden grossen Kids würden natürlich auch lieber 10 Unterschiede suchen, als Mathematik zu machen. Naja, wahrscheinlich finden wir da schon auch noch unser System. Nächstes Mal nehmen wir einen Privatlehrer mit 🙂

Jeder Tag ist ein bisschen anders. Mal ist es -20°, mal ist es nur knapp unter Null. Es ist eher warm für im Februar in Lappland, -20° haben wir nur an einzelnen Tagen. Wir lieben es, wie die Hunde bei so kalten Temperaturen unglaublich hart arbeiten, das ist wirklich ihre Welt. Die Atemwolken der Hunde, das Geräusch der Kufen auf dem trockenen Schnee. Wie die Spitzen des Fells der Hunde gefriert und die Schnauzhaare mit der Zeit einen weissen Eis-Bart kriegen. Naja, und wir kalte Füsse und Hände. Wir machen Sonnenaufgangs-/und Sonnenuntergangs-Trainings und zwischendurch auch mal Nacht-Trainings, die Lichtspiele sind einmalig.
Wir lassen den Blick aber oft in die Wälder schweifen – unglaublich, dass die Wildtiere wie Elche, Rentiere, Mäuse, Vögel, Wölfe und Bären hier im Winter überleben können. Wir Menschen brauchen so viele Hilfsmittel, um mit dieser Witterung einigermassen klarzukommen. Und wir müssen nicht noch Essen suchen…

Wir gehen Marshmallow bräteln bei der Nordlicht-Hütte – natürlich unter den Nordlichtern, wir werden richtig verwöhnt. Der Vollmond ist weg, da sieht man die Nordlichter noch viel deutlicher tanzen…

Scho bitz kitschig 🙂

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