Das Wetter hat geändert – es wird warm und wärmer. Unser schöner Schnee schmilzt! Es ist um die 0° und auch nachts wird es nicht wirklich kälter. Wir haben noch fast 200 kg Fleisch für die Hunde, das taut jetzt langsam auf. Wir vergraben es im Schnee. Nach 2 Tagen Trainings-Zwangspause wegen den hohen Temperaturen und dem weichen Schnee gehen wir trotzdem einmal mit den Hunden ausfahren – der See ist stellenweise mit Wasser und „Pflotsch“ überdeckt, die Hunde (und wir) mögen das gar nicht. Sobald man einen Schritt neben den Trail macht, versinkt man tief im Schnee. Wir machen das Beste daraus, zu Hause bauen wir ein Iglu mit dem pappigen Schnee. Bei den Hunden im Auslauf bauen wir einen Tunnel, unsere jungen Hunde finden das super 🙂


Zum Glück wird es die nächsten Tage wenigstens in der Nacht etwas kälter und unser Trail gefriert wieder. Dafür müssen wir jetzt mit den Schneeschuhen den Trail feststapfen – die Hundepfoten und unsere Füsse haben zum Teil tiefe Löcher getreten, die jetzt zu harten Stolperfallen werden. Auch im Auslauf werden die viiiielen Löcher zugeschaufelt.
Wir machen natürlich wieder Familien-Training, die Verhältnisse sind schwierig, die Strecke ist pickelhart und für die Kinder nicht einfach zu schlitteln. Die Kids stürzen mehrmals, lernen aber schnell, wie man am Besten wieder aufsteht, ohne dass die Hunde ohne sie weiterfahren :-). Die Hunde geniessen es sehr, auf der harten Piste nicht mehr so stark einzusinken und sind sehr motiviert. Die harten Löcher sind jedoch gefährlich für die Gelenke der Hunde, wir fahren nicht schnell und bremsen viel.
Uns freut es ganz besonders, mag uns unser 16-jähriger Hund Qadar sogar noch begleiten – immerhin machen wir doch beinahe 20 km Strecke! Er rennt begeistert mit, häufig mittendrin. Wenn er müde würde, könnten wir ihn auch in den Schlitten einladen, er läuft aber dieses Mal die ganze Strecke freudig mit.



Vor dem Wochenende möchten wir einen neuen Trail rekognoszieren. Die Strecke führt zu einer Schutzhütte für die Skidoo-Fahrer. Wir sitzen zusammen und planen die Strecke, das ist nicht ganz so einfach. Es gibt hier viele Skidoo-Spuren, die führen aber manchmal ins Nirgendwo, machen einen Kreis und führen wieder zurück. Die Skidoo-Fahrer hier haben manchmal einfach nur ein bisschen Freude am rumfahren. Eine Strecke zu finden, die auch an ein Ziel führt und uns durch die fast undurchdringlichen Wälder leitet, ist wirklich eine Herausforderung. Zum Glück ist Andy unser lebendes Navi 😇.
Unser Plan steht, es gilt 48 km Strecke zu bewältigen. Wir entscheiden uns, am Morgen sehr früh ohne die Kinder aufzubrechen. Wir sprechen uns natürlich mit ihnen ab – sie werden ausschlafen, frühstücken und dann die von uns sauber vorbereiteten Schularbeiten erledigen (mal schauen ob das klappt).
Wir starten sehr früh, es ist -8 Grad und die Hunde sind sehr motiviert, trotz dem gestrigen 2-stündigen Training. Die Strecke ist wunderschön und abwechslungsreich. Die Hunde ziehen uns durch dichte Tannenwälder, aufgeforstete Birkenwälder, zugefrorene Seen, über die Moore. Dann folgt eine etwas langweiligere Strecke auf dem grossen, breiten Skidoo-Trail. Nach ca. 30 km erreichen wir die Schutzhütte und machen eine Pause. Die Hunde bekommen einen Snack und wir besichtigen die Hütte. Es hat einen Ofen und ein paar Stühle drin. Auf jeden Fall könnte man warm übernachten. Die Hütte ist zwar nicht besonders schön gelegen aber geschützt.
Nach einer kurzen Pause bellen und zerren die Hunde bereits wieder ungeduldig an den Zugleinen und wir entscheiden uns, weiterzufahren. Die Hunde laufen motiviert und gleichmässig. Unseren ältesten Hund Qadar haben wir dieses Mal zu Hause gelassen – die ältesten Hunde im Team sind Ulvy und Uso, die beiden Brüder sind auch bereits 12 Jahre alt und laufen jetzt die 48 km super durch. Unglaubliche Hunde!
Am Schluss zieht sich die laaaange Seeüberquerung des Längvattnet-Sees von Langsjöby nach Brattaker noch sehr und wir sind froh, bald darauf die Fischerhütte und die letzte heimische Rückfahrstrecke zu erreichen.
Die Hunde haben es super gemacht und sind jetzt hundemüde 🙂 Aber wir staunen, am Abend spielen die jüngsten Hunde bereits wieder miteinander… Die Kinder haben es auch super gemacht und sind doch tatsächlich beinahe fertig mit den Hausaufgaben (ich glaube Jaro hat etwas viel geholfen 😉)


